"Konzert voller Höhepunkte"

Marie-Christin Stockinger Solistin

In seiner Funktion als Medienreferent schreibt Othmar Karl Matthias Zaubek für die Niederösterreichischen Nachrichten. Nach seinem Besuch am 29. Juni ’13 beim Konzert in der Werkshalle der Xella Porenbeton Österreich sandte er uns nachstehenden Bericht, den er für die Redaktion in Melk erstellt hatte. Mit seiner Erlaubnis dürfen wir ihn – auch ein wenig stolz des vielen Lobes wegen – hier zitieren:

 

"Zu einem glanzvollen Konzert vor begeistertem Publikum luden Musikkapelle und Jugendblasorchester Mauer am 29. Juni 2013 ein. Schon der Einzug war imposant, an die 75 Musikerinnen und Musiker nahmen auf der großen Bühne der Werkshalle Ytong/Xella Porenbeton Platz und ließen ein Konzert der Sonderklasse erwarten."

 

"Dahingehend wurde man auch gar nicht enttäuscht, man konnte im Gegenteil überaus hohes Spielniveau genießen und sich vor allem an feinfühliger und wiederum packender Musikgestaltung erfreuen. Die Musikkapelle und das Jugendblasorchester Mauer werden von ausgeprägten Musikerpersönlichkeiten geleitet, die beide etwas gemeinsam haben, es geht ihnen um das Musizieren und  nicht um Musikshow und äußerliche Beeindruckung. Sowohl Herbert Stockinger, schon vielfach am Dirigentenpult erprobt und der junge aufstrebende und zu großen Hoffnungen berechtigende Dirigent Hannes Krompass haben klare Vorstellungen von der Musik, können  sich in deren Gehalt einleben und die Musikerinnen und Musiker motivieren, dementsprechend zu musizieren und künstlerisch zu gestalten.


Eine Pioniertat der Musikkapelle Mauer war es, heuer Musikkapelle und Jugendblasorchester derart zu vereinen, dass beide miteinander auf der Bühne saßen und bei einigen Stücken auch gemeinsam musizierten. Auch wenn sie gerade nicht spielten, fühlten sich die Jungmusiker eingebettet in das große Orchester und hatten ein starkes Gemeinschaftserlebnis. Die  Pioniertat besteht weiters darin, die Literatur für Jungmusiker derart zu interpretieren, nämlich im großen Orchester, wie es sonst eigentlich nie der Fall ist. Damit werden diese Stücke aufgewertet, erklingen in hoher Perfektion und hinterlassen nicht den Eindruck vorzüglicher, aber dennoch Lücken, etwa von der Besetzung her, bietender Jugendarbeit und die Jungmusiker können  sozusagen bei der gesamten Klanggestalt eines Werkes mitarbeiten.


Schon „Centennial“ von Piet Swerts ließ die hohen Qualitäten dieses Orchesters voll und ganz zum Ausdruck kommen. Es wurde ungemein klangschön und ausgewogen musiziert, das Orchester wuchs organisch zu machtvollen Klangbögen und entfaltet eine tragende Klangpracht.

 

Nun Orchester und Jungmusiker vereint bei dem anschaulichen Tonbild von Gerald Oswald „Die Ritterburg“, das hervorragende Ausbildungstätigkeit im Verein unter Beweis stellte. In Mauer will man auf klangliche Feinheiten aufmerksam machen und meidet knallige Effekte, ein Musterbeispiel dafür die empfindsam ausgestaltete „Air for Winds“ von Andre Waignein.

 

Wer beim Triumphmarsch schmetternde, ja fast lärmende Tongebung erwartete, der kam nicht auf seine Rechnung, auch da ging es keineswegs um ein farbenfrohes Schlachtengemälde, sondern vielmehr um ausdrucksstarkes und facettenreiches Musizieren und das konnte man erlebnishaft genießen, da wurde feinfühlig abschattiert und gesteigert, natürlich auch mit klangprächtigen Trompeten gespielt. Von einer eher unbekannten Seite zeigte man einen  Zeitgenossen, den Walzerkönig Johann Strauß, der aber auch eine „Russische Marschfantasie“ komponierte, eine Kostbarkeit und Rarität. Mauer verstand es großartig, diesem Klangjuwel die richtige Fassung zu geben, Musizierfreude und Klangfarbigkeit ließen keine Wünsche offen, Klangschönheit und Transparenz wurde hohen Anforderungen gerecht. Ein wirklich prächtiger Höhepunkt. Ein eher kurzes Tonbild widmet der Niederösterreicher Otto Martin Schwarz der Feuerwehr, den „Fire Fighters“, darin die Anspannung und Aufregung eines Einsatzes in der Art einer Filmmusik ausdrucksvoll schildernd. Mauer nahm sich um alle dramatischen Höhepunkte in bester Weise an und sorgte für eine packende Interpretation. Einschmeichelnd und gefühlvoll in schöner Klangentfaltung folgte „Power of Love“, wobei Marie-Christin Stockinger, sonst Posaunistin im Orchester, mit ihrem hingebungsvoll gebotenen Gesangspart begeisterte, ein Sonderlob für das klangschöne hohe Blechblasregister.


Der nächste Jubilar, dessen man heuer gedenkt, stand nun auf dem Programm, Richard Wagner. Mit seinem „Walkürenritt“, der nicht zum sprichwörtlichen „Ritt über den Bodensee“ für die Musiker wurde, sondern die hohe Leistungsfähigkeit dieses Klangkörpers einprägsam aufzeigte. Da jubelte der Hornsatz richtig auf, da umspielte perlendes Holz und setzten sich markante Blechbläser durch, ein Klangspiel von  packender Kraft und auserlesener Schönheit, ganz im Sinne des Komponisten.


 Noch einmal Orchester und Jugend vereint bei einem Ausflug in den Wilden Westen mit „Call of the Buffalo“ von Gerald Oswald, was freudig und stimmungsvoll intoniert wurde. Zum offiziellen Abschluß „Fluch der Karibik“, wo wiederum zu bewundern war, wie es um Musizieren ging, selten hört man diese Filmmusik so wenig spektakulär und dafür wunderbar empfunden. Willkommene Zugabe war noch „You ll be my Heart“ von Phil Collins, wobei noch einmal Marie-Christin Stockinger den Glanz ihrer Stimme zeigte.

 

Alles in allem ein Konzert der Höhepunkte, das hervorragendes Musizieren und eine harmonievolle Orchestergemeinschaft aufzeigte und zwei Dirigenten vorstellte, die hohe künstlerische Ausstrahlung besitzen und so ein Kunsterlebnis erster Qualität garantieren.


Obmann Laurentius Josef Mayrhofer nahm die Begrüßung vor und dankte besonders Werksleiter Ing. Johann Kernstock, der auch sein Unternehmen vorstellte, Eine ideale Zusammenarbeit zwischen Kunst und Industrie, die uns hoffentlich noch viele Konzerte bescheren wird. Charmant und  kenntnisreich führten Mag. Sonja Riedl und Mag. Raphaela Bichler durch das hochkarätige Programm."

 


Anmerkung der Online-Redaktion ;-)

 

Zweifelsohne müsste man sich den Vorwurf gefallen lassen, anmaßend und überheblich zu sein, würde man solch eine Lobeshymne auf seine eigenen Leistungen zu Papier bringen.

 

Als Nachruf eines bewanderten Konzertbesuchers und Redakteurs ehrt es vor allem unsere jungen und kleineren aber auch erfahreneren Musikerinnen und Musiker. Aus Dankbarkeit für all ihr Engagement für Musik und Verein haben wir uns entschlossen den ungekürzten Bericht wiederzugeben.

Wir sehen ihn gleichzeitig als Auftrag für die weitere Vereinsarbeit!